Flex Neck GO!

Eine Fotoserie im öffentlichen Raum von Fotograf und Tuina Therapeut in Ausbildung, Alexander Falschlehner. Damit die smarte Generation (Kinder und Jugendliche im Jahr 2024) fit uns gesund bleibt.

Handynacken und Text Neck werden immer häufiger zum Haltungsproblem. Um diesem Trend auf sympathische und inspirierende Weise entgegenzuwirken ohne den moralischen Finger zu heben gibt es diese Fotoserie auf Social Media.

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WAS?

Ein Handynacken ist ein Zustand, bei dem Schmerzen und Verspannungen im Nacken entstehen, weil man oft lange Zeit den Kopf nach unten beugt, um auf das Handy zu schauen.

Kinder und Jugendliche verbringen im Durchschnitt etwa 7 Stunden und 22 Minuten täglich mit ihrem Smartphone und anderen Bildschirmen. In Extremfällen nutzten Kinder und Jugendliche das Smartphone 9 Stunden täglich und sind rund um die Uhr online.

Beim Blick auf das Smartphone entsteht oft eine Fehlhaltung, die als „Handynacken“ bekannt ist. Dabei wird der Kopf nach vorne geneigt, was zu einer unnatürlichen Krümmung der Halswirbelsäule führt. Diese Haltung übt erheblichen Druck auf die Wirbelsäule aus:

  1. Kopfgewicht und Belastung: Der Kopf eines Erwachsenen wiegt etwa 4,5 bis 5,5 Kilogramm. Bei einer Neigung um 15 Grad erhöht sich die Belastung auf die Halswirbelsäule auf etwa 12 Kilogramm. Bei 60 Grad Neigung steigt die Belastung sogar auf rund 27 Kilogramm​ (Exploding Topics)​.
  2. Auswirkungen: Diese Fehlhaltung kann zu Muskelverspannungen, Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich, Kopfschmerzen und sogar langfristigen Schäden an der Wirbelsäule führen​ (Pew Research Center)​.

Zusammenfassend führt das ständige Nach-unten-Schauen auf das Smartphone zu einer ungesunden Belastung der Halswirbelsäule, was verschiedene körperliche Beschwerden verursachen kann.

Langfristige Fehlhaltungen durch den täglichen Gebrauch eines Smartphones bei Kindern können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:

  1. Chronische Nackenschmerzen: Die ständige Vorwärtsneigung des Kopfes belastet die Nackenmuskulatur und Wirbelsäule, was zu dauerhaften Schmerzen und Verspannungen führen kann.
  2. Rundrücken (Hyperkyphose): Eine dauerhafte Fehlhaltung kann zu einer verstärkten Krümmung der oberen Wirbelsäule führen, was als Rundrücken bezeichnet wird. Dies kann die Haltung und das Erscheinungsbild negativ beeinflussen.
  3. Vorverlagerter Kopf (Forward Head Posture): Bei dieser Haltung wird der Kopf dauerhaft nach vorne geschoben, was die Belastung auf die Halswirbelsäule erhöht und zu Schmerzen sowie Muskelungleichgewichten führen kann.
  4. Schulterprobleme: Dauerhaftes Beugen nach vorne kann zu Verspannungen und Schmerzen in den Schultern und oberen Rücken führen.
  5. Beeinträchtigte Atmung: Eine schlechte Körperhaltung kann die Brustmuskulatur und damit die Atmung einschränken, was zu einer verminderten Sauerstoffversorgung führen kann.
  6. Kopfschmerzen und Migräne: Die muskuläre Anspannung im Nacken und oberen Rücken kann auch Kopfschmerzen und Migräne auslösen.

Langfristige Nutzung von Smartphones bei Kindern in dieser Position kann somit erhebliche negative Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben.

Quellen:

DAS KANN MAN VORBEUGEND TUN:

Haltungsschäden bei Kindern, die durch übermäßige Nutzung von Smartphones entstehen, können ernsthaft sein und sollten frühzeitig angegangen werden, um langfristige Probleme zu vermeiden. Hier sind einige Maßnahmen, die helfen können, solche Schäden zu beheben oder ihnen vorzubeugen:

  1. Ergonomische Anpassungen: Stellen Sie sicher, dass das Kind das Smartphone in einer ergonomisch korrekten Position benutzt. Das bedeutet, dass der Bildschirm in Augenhöhe sein sollte, um übermäßiges Bücken oder Beugen des Nackens zu vermeiden.
  2. Regelmäßige Pausen: Legen Sie fest, dass das Kind regelmäßig Pausen einlegt, um die Muskeln zu entspannen und die Haltung zu korrigieren. Eine einfache Regel könnte sein, alle 20 Minuten eine Pause von etwa 20 Sekunden einzulegen, in der das Kind aufsteht, sich streckt und die Position ändert.
  3. Körperliche Aktivitäten und Übungen: Fördern Sie körperliche Aktivitäten, die die Muskulatur stärken und die Haltung verbessern. Dazu gehören zum Beispiel Schwimmen, Radfahren oder Gymnastik. Gezielte Übungen zur Stärkung des Rückens und zur Verbesserung der Flexibilität können ebenfalls hilfreich sein.
  4. Bewusstsein schaffen: Erklären Sie dem Kind die Bedeutung einer gesunden Haltung und die potenziellen Langzeitfolgen von schlechten Gewohnheiten. Ein Bewusstsein für die eigene Haltung kann dazu beitragen, dass das Kind selbstständig darauf achtet.
  5. Begrenzung der Bildschirmzeit: Reduzieren Sie die Zeit, die das Kind täglich mit dem Smartphone verbringt. Dies kann helfen, die Belastung der Wirbelsäule und anderer Körperbereiche zu verringern.
  6. Unterstützung durch Fachleute: Bei bereits bestehenden Haltungsschäden sollten Sie einen Arzt oder Physiotherapeuten konsultieren. Sie können spezifische Übungen und Behandlungen empfehlen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten sind.

Indem diese Maßnahmen kombiniert werden, können Sie dazu beitragen, bestehende Haltungsschäden zu beheben und zukünftige Probleme zu verhindern, die durch übermäßigen Smartphone-Gebrauch entstehen könnten.

  • Regelmäßige Smartphone-Pausen
  • Häufiger die Haltung wechseln
  • Führen Sie das Handy näher zum Gesicht und senken Sie im besten Fall lediglich die Augen
  • Übungen aus der Physiotherapie nutzen, um den Nacken zu unterstützten und den Rücken zu stärken

ÜBUNGEN ALS AUSGLEICH FÜR DEN NACH VORNE GEBEUGTEN KOPF:  (anpassen – Physio besprechen!)

Folgende Übungen helfen einerseits dabei, die Schmerzen bei einem Handynacken zu lindern, andererseits können Sie vorbeugend im Alltag durchgeführt werden. Dabei wird der Rücken nicht nur beim Blick nach unten auf das Smartphone belastet, sondern auch bei langer Arbeit am Schreibtisch. Kurze Bewegungspausen sind dann wichtig.

1. Nackenrollen: Setzen Sie sich aufrecht hin und lassen Sie Ihren Kopf langsam nach vorne sinken, sodass Ihr Kinn Ihre Brust berührt. Rollen Sie dann den Kopf langsam zur Seite und lassen Sie Ihr rechtes Ohr in Richtung Ihrer rechten Schulter sinken. Halten Sie diese Position für einige Sekunden und rollen Sie dann Ihren Kopf zur anderen Seite. Wiederholen Sie dies mehrmals.

2. Schulterkreisen: Stehen Sie aufrecht und ziehen Sie Ihre Schultern nach hinten und unten. Beginnen Sie, Ihre Schultern in großen, kreisförmigen Bewegungen zu rollen. Führen Sie zuerst einige Wiederholungen in eine Richtung aus und dann in die entgegengesetzte Richtung.

3. Dehnung der Brustmuskulatur: Stellen Sie sich mit aufrechter Haltung hin und verschränken Sie die Finger hinter Ihrem Rücken. Drücken Sie Ihre Schultern nach hinten und ziehen Sie Ihre Arme sanft nach oben, um eine Dehnung in der Brustmuskulatur zu spüren. Halten Sie die Position für etwa 30 Sekunden und wiederholen Sie die Übung mehrmals.

4. Nackenstreckung: Setzen Sie sich aufrecht hin und platzieren Sie Ihre rechte Hand auf der linken Kopfseite. Neigen Sie Ihren Kopf sanft zur rechten Seite, während Sie mit Ihrer Hand einen leichten seitlichen Druck ausüben, um eine Dehnung im Nacken zu erzeugen. Halten Sie diese Position für etwa 30 Sekunden und wiederholen Sie sie auf der anderen Seite.

5. Augenübungen: Blicken Sie regelmäßig während der Nutzung eines Smartphones oder Computers weg und konzentrieren Sie sich auf einen Punkt in der Ferne. Dies hilft, die Belastung der Augenmuskulatur zu verringern und kann indirekt dazu beitragen, die Spannung im Nacken zu reduzieren.