Selbstbehandlung: Schmerz in Hintern oder Rücken

Triggerbänder (myofasziale Spannungsstränge) im Gluteus oder Rücken sind häufige Schmerzquellen (oft verwechselbar mit ISG-Schmerz).

Hier die kurze, evidenzbasierte und praxisnahe Antwort:

🔹 1. Bewegung + gezieltes Dehnen (sofortige Maßnahme)

  • Sanfte Aktivierung + Dehnung verbessert Durchblutung und Stoffwechsel im betroffenen Muskel.
    → z. B. Gluteus-Dehnung (Knie zur Brust ziehen oder „Figure-4-Stretch“)
    Rückenmobilisation (Cat-Cow, Beckenkippen, leichte Rotation im Liegen)

  • Wichtig: Nicht „hart dehnen“, sondern langsam und ruhig halten (30–60 s).


🔹 2. Myofasziale Selbstbehandlung (Triggerpunkt-Release)

  • Faszienrolle oder Massageball (z. B. Tennisball) auf das schmerzhafte Areal drücken.

  • Druck 60–90 Sekunden halten, bis die Spannung leicht nachlässt.

  • Danach kurz bewegen oder dehnen → das löst Verklebungen und verbessert die Gewebedurchblutung.

  • Studien zeigen: regelmäßiges Rollen/Drücken reduziert Schmerzen und verbessert Beweglichkeit.


🔹 3. Wärme + leichte Aktivität

  • Wärme (z. B. Wärmepflaster oder Dusche) fördert lokale Durchblutung → Muskelfasern entspannen sich.

  • Kurze Spaziergänge oder leichtes Training halten den Effekt aufrecht.


🔹 4. Ergänzend (bei hartnäckigen Fällen)

  • Manuelle Triggerpunkttherapie oder Dry Needling (durch erfahrenen Physio oder Arzt) – evidenzbasiert wirksam für lokale myofasziale Schmerzen.

  • Auslöser beheben: Fehlhaltung, Überlastung, zu langes Sitzen, schwache Hüftmuskulatur.


Kurz gesagt (effektivster Ablauf):

  1. Wärme anwenden

  2. Triggerpunkt mit Ball 60–90 s drücken

  3. Sanft dehnen + bewegen

  4. Regelmäßig wiederholen (mehrmals täglich)

→ So lässt sich ein Triggerband oft innerhalb von 1–3 Tagen deutlich reduzieren.

Wenn der Schmerz nach 1 Woche nicht besser wird oder ausstrahlt (z. B. ins Bein) → ärztliche Abklärung, um Nerven- oder Gelenkprobleme auszuschließen.